Regina Dietz:
„Man wird wach von Ohrensausen, als wenn tausend Bienen in den Ohren rumsummen. Bis zu gravierenden Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen, Herzrasen, schwindelig, tagsüber auch. Gleichgewichtsstörungen.“
Volker Tschischke:
„Man hat so ein Beklommenheitsgefühl in der Brust, und man kann nicht einschlafen. Man denkt, man bekommt gleich keine Luft mehr. Dann sieht man morgens vor dem Spiegel eine geplatzte Ader im Auge, sodass ich jetzt seit einigen Jahren Bluthochdruck habe. Jetzt auch seit einem Jahr Tinnitus.“
„Noch werden Betroffene mit ihren Beschwerden kaum ernst genommen. Sie bilden sich ihre Krankheit nur ein, werfen ihnen Befürworter von Windenergie gerne vor“ [1]. Bei Internetrecherchen stößt man auf Berichte von Betroffenen, die von Kopfschmerzen, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schlafstörungen, Schwindel, Müdigkeit, innerer Unruhe,
Tinnitus oder psychischen Problemen wie Angststörungen oder Depressionen berichten. Betroffene können sich an den Verein Deutsche Schutz-Gemeinschaft Schall für Mensch und Tier (DSGS) wenden und an einer fortlaufenden Umfrage teilnehmen. In seiner vierten Auswertung vom 15. Mai 2023 der eingereichten Umfragebögen wurde festgestellt, dass 49 % der Schallbetroffenen im Dorf leben und die meisten gesundheitlichen Belastungen bei einer Entfernung von mehr als 1 bis 2 km (32 %), bis 5 km (27 %) oder bis zu 10 km (18 %) auftreten. 47 % der Befragten leiden unter mehr als 10 Symptomen gleichzeitig oder im Wechsel, die bei 74 % der Teilnehmer über 8 Stunden am Tag und bei 61 % über 8 Stunden in der Nacht andauern. Das bedeutet für die Betroffenen keine Ruhe- und Erholungsphasen. Ein durch Mediziner empfohlener Umzug ist für 97 % nicht möglich [2].
Ob Windkraftanlagen krank machen oder nicht wird in den Medien und in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Sie werden Argumente hören, die für und gegen Windräder sprechen. Doch was ist korrekt? Das muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Die Studienlage ist allerdings sehr dünn. Deutschland, das die dritthöchste Windenergieerzeugungskapazität auf der Welt besitzt, steuerte bis Juni 2019 laut dem Deutschen Ärzteblatt gerade mal zwei Studien zu Gesundheitsrisiken bei [3]. Zu bedenken gibt, dass Politik, Klimaschützer und Betreiber der Windkraftanlagen die gesundheitlichen Auswirkungen komplett abstreiten, obwohl es so wenig wissenschaftliche Studien gibt und die Betroffenen doch an so vielen Symptomen leiden [4]. Ähnlich der Corona-Impfung, hier wurden Nebenwirkungen dementiert, die nach jetzigen Wissenstand doch aufgetreten sind. 5 Nicht jeder ist betroffen, so auch bei den gesundheitlichen Auswirkungen durch Windräder. Nach Aussage des Arztes Dr. Thomas Carl Stiller (Ärzte für Immissionsschutz), können jedoch bis zu 30 % betroffen sein [5].
Wen das von uns in Ostelsheim betreffen wird, ist im Vorfeld unklar – eines ist jedoch klar: wenn die Windkraftanlagen erst einmal stehen, ist es zu spät. Dann muss mit den Symptomen gelebt oder im schlimmsten Fall ein Umzug in Betracht gezogen werden [6].
Besorgte Ärzte, welche die Beschwerden ihrer Patienten miterleben, haben sich im Arbeitskreis „Ärzte für Immissionsschutz“ zusammengeschlossen, um u.a. mit Behörden zusammenzuarbeiten und auf die Bedeutung des Immissionsschutzes aufmerksam zu machen [7]. In ihrem Positionspapier wird auf Risiken wie optische Reize durch Schlagschatten (Folgen: Schlafstörungen, Herz- /Kreislaufprobleme, Magen-/Darmstörungen, psychische Beeinträchtigungen), hörbaren chronischen Lärm (Folgen: Minderung Wohlbefinden, psychischer Stress, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stresshormone etc.), Infraschall (Folgen: Tinnitus, Schlafstörungen, Schwindel, Bluthochdruck, Depression, Übelkeit, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen etc.) und Exposition mit CFK-Partikeln bei Bränden (Folge: Krebsverdacht) aufmerksam gemacht [8].
Psychische Probleme sind nicht nur für die Betroffenen eine Qual, auch wirtschaftlich bedenklich. So sind die psychischen Erkrankungen mit über 16 % an Arbeitsunfähigkeitstagen für 44 Milliarden Euro Behandlungskosten im Jahr verantwortlich [9]. Die Erholung im Grünen ohne störende Eindrücke durch Windkraftanalgen sind maßgebliche Faktoren für eine gesunde Psyche und eine wohltuende Erholung vom Alltag.
Nach einer Studie von Prof. Dr. med. Christian Vahl gibt es durch Windkraft auch deutliche Belastungen für das Herz. Es zeigte sich, dass sich die Kontraktionskraft der isolierten Herzmuskelpräparate um bis zu 20 % reduzierte – abhängig von Frequenz und Schalldruckamplitude. Und je größer die Windkraftanlage, umso höher ist der Druck. Die Größe hat auch Auswirkungen auf die Frequenz des Infraschalls und ist mit zunehmender Größe bedenklicher. Der Bundesverband WindEnergie, Vertreter und Lobbyist für Windkraftanlagen, streitet die Studie in seinem Faktencheck
ab und macht den „Nocebo-Effekt“ verantwortlich (Betroffene werden krank, da sie negative Effekte
vermuten) [10].
Entscheiden Sie selbst, wem Sie Glauben schenken.
Wichtig ist auch zu wissen, dass in den Lacken der Rotorblätter u.a. PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, kurz PFAS) eingesetzt werden, um sie langlebiger zu machen [11]. PFAS sind in vielen Produkten enthalten, z.B. auch in Bratpfannen und Outdoor- Bekleidung, sie gelten als problematisch [12]. Es werden bereits Ersatzstoffe gesucht und die Produkte ausgetauscht. Nur ist der Austausch von Windkraftanlagen erst nach ca. 20 bis 25 Jahren überhaupt möglich. 13 Ein wesentliches Problem ist die Größe der Partikel, die durch den Abrieb der Windkraftanlagen entstehen. Sie werden durch die Luft, Trinkwasser und Nahrung vom Menschen und Tieren aufgenommen [11]. Da sie sehr langlebig sind, werden sie nicht oder nur schwer abgebaut, daher auch der Begriff „Ewigkeitschemikalie“[12]. Da Windkraftanlagen oft auf landwirtschaftlich genutzten Flächen oder in der Nähe von grundwasserrelevanten Gebieten errichtet werden, sind die Auswirkungen für die
Umwelt gravierend. Laut dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) lässt sich die Erosion von Material der Rotorblätter in die Umwelt nicht bestreiten. Das IWES geht nach eigener Abschätzung für Deutschland von maximal 1.395 Tonnen Materialabtrag im Jahr aus [14].
Die AOK berichtet: „PFAS werden vom Menschen hauptsächlich über Lebensmittel wie Fisch, Obst oder kontaminiertes Trinkwasser aufgenommen und reichern sich im Blut, Fettgewebe und in Organen (etwa der Leber) an. Über die Muttermilch geben Frauen die künstlichen Stoffe an ihre Babys weiter.“ [15]. Mittlerweile haben fast alle Menschen Spuren von PFAS im Blut. Sie können zu Gesundheitsproblemen wie Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen, Fettleibigkeit, Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs führen [16]. In Baden-Württemberg ist der Bau von Windkraftanlagen wegen des Gefährdungspotenzials für die Wasserqualität in der Schutzzone I von Wasserschutzgebieten und Heilquellenschutzgebieten untersagt [17].
Trauen Sie den Faktenchecks, die von den Profiteuren der Windkraftanlagen herausgegebenwerden oder den Aussagen der vielen Betroffenen und besorgten Ärzten? – Das liegt in ihrer Hand. Wie viel ist uns unsere Gesundheit wert? Kann sie mit monetären Mitteln abgewogen werden und nehmen wir in Kauf, dass Menschen unter den (geldgetriebenen) Entscheidungen leiden müssen. Bei dieser unzureichenden Datenlage unterschiedlicher Experten ist nichts sichergestellt.
Deshalb:
Wenn sie stehen, ist es zu spät.
Lesen Sie unbedingt auch die Studie von Dr. Bellut-Staeck, die weitere medizinische Befunde für die Auswirkungen von Infraschall auf Menschen und vorlegt. Kurze Zusammenfassung der Studie:
Ein zentraler Punkt der Studie ist die Entdeckung von Rezeptoren, insbesondere der PIEZO-1 und -2- Kanäle, die 2021 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Diese Rezeptoren befinden sich auf Hautzellen und Endothelzellen, die die Blutgefäße auskleiden, und sind in der Lage, Schall und Vibrationen wahrzunehmen. Dies bedeutet, dass Organismen nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem gesamten Körper "hören" können. Die Autorin argumentiert, dass die derzeitigen
Messmethoden für Windkraftanlagen, die sich auf die Hörschwelle des Ohrs konzentrieren, unzureichend sind, um die tatsächlichen biologischen Auswirkungen von Infraschall zu erfassen. Zusammenfassend weist die Studie darauf hin, dass tieffrequenter Schall, insbesondere Infraschall, durch technische Anlagen wie Windkraftanlagen erzeugt, die Mikrozirkulation beeinträchtigt und somit zu verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden führt. Die Autorin fordert daher eine Neubewertung der aktuellen Grenzwerte und Messmethoden für Infraschall, um den Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier zu gewährleisten.
Weitere Quelle:
Anwohner leiden an Kopfschmerzen und Müdigkeit: Können Windräder krank machen?
Schallemission der Windkraft erhöht Gesundheitsrisiko
Institut für Infraschall
Ärzte für Immissionsschutz
Deutsche Schutz-Gemeinschaft Schall für Mensch und Tier
DSGS - Liste mit weitere Studien
Quellenagaben:
[1] Deutschlandfunk, Abruf 22.02.2025
[2] Auswertung DSGO, Abruf 22.02.2025
[3] Ärzteblatt Infraschall, Abruf 22.02.2025
[4] Faktenfinder Tagesschau, Abruf 22.02.2025
[5] Fakten Fuchs Impfnebenwirkung; Focus Impfnebenwirkung, Abruf 22.02.2025
[6] Spiegel TV, siehe Beitrag Spiegel TV, Abruf 22.02.2025
[7] Ärzte für Immissionsschutz, Abruf 22.02.2025
[8] Positionspapier Ärzte für Immissionsschutz, Abruf 22.02.25
[9] Ärzteblatt Psychische Erkrankungen, Abruf 22.02.2025
[10] Faktencheck Infraschall; Arbeitsgruppe Infraschall Uni Mainz, Abruf 22.02.2025
[11] Galvanotechnik – Das Innovationsmagazin, Abruf 22.02.2025
[12] DZNE „PFAS“ Gesundheit, Abruf 22.02.2025
[13] BR 24, Abruf 22.02.2025
[14] Bundestag, Abruf 22.02.2025
[15] AOK PFAS, Abruf 22.02.2025
[16] European Environment Agency, Abruf 22.02.2025
[17] Landesrecht BW, Abruf 22.02.202
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