Mehr als 110 Teilnehmende aus Ostelsheim und den Nachbargemeinden konnten sich direkt vom geplanten Standort der WKAs und vom Ausmaß der erforderlichen Rodungen überzeugen.
Mit Blick auf den Lochwald erklärte Robert Gehring, dass auf Ostelsheimer Gemarkung insgesamt drei Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von 262 m und damit mehr als alle jemals von den Stadtwerken Tübingen projektierten Windkraftanlagen gebaut werden sollen. Davon werden zwei im Lochwald und eines auf dem Feld in Richtung Dätzingen stehen. Hier wurde auch die Nähe von WKA 2 zum Mischgebiet Sohlengrund mit nur rund 650 Meter deutlich gemacht.
Zwei sehr wichtige Fragen, die Ostelsheimer Bürgerinnen und Bürger schon lange beschäftigt, konnten zudem geklärt werden Das Windvorranggebiet BB-18 wird ersatzlos aus dem Regionalplan gestrichen. Das bedeutet, dass es weder auf privaten noch auf öffentlichen Flächen auf der Gemarkung Grafenau und Aidlingen Windkraftanlagen geben wird.
Und auch auf Ostelsheimer Gemarkung können aufgrund der Parzellierung der Vorrangfläche WC-13 auf privatem Grund keine Windräder gebaut werden.
Unser nächster Informationspunkt befand sich in der Nähe der sicher einigen bekannten sogenannten Nida-Messstation der Stadtwerke Tübingen, wo das WK-2 gebaut werden soll. Hier findet aktuell für den Zeitraum von einem Jahr eine sogenannte Windmessung statt. Darüber, dass es sich hierbei nur um eine Simulation handelt, haben die Stadtwerke Tübingen bei der Infoveranstaltung am 26.03.25 informiert.
Die immense Größe der erforderlichen Rodungen für das Windrad selbst, die Umschlagflächen, sowie die Zwischenlager wurden im Vorfeld durch Markierungen durch ein rot-weißes Absperrband aufgezeigt. Frank Reiser verdeutlichte durch eine bildliche Darstellung die Standorte der drei Windräder. Er beschrieb den Einfahrtsbereich und den vermutlichen Standort des Krans, der im Bereich des mittleren Windrades aufgestellt werden würde, mit dem die oberen Bauteile des Windrades wie zum Beispiel das riesige Generatorhaus oder die 85 m langen Rotorblätter montiert werden sollen. Unter Bezugnahme auf die analoge Baustelle in Calmbach kann davon ausgegangen werden, dass die Waldwege auf geraden Streckenabschnitten auf 8 Meter ausgebaggert und mit Schotter befüllt werden, um die Waldwege für die großen Lkw überhaupt befahrbar zu machen.
Die meisten Teilnehmenden wollten sich bei einen kurzen Abstecher noch vom Standort des WK3 auf dem freien Feld überzeugen.
Den Abschluss unseres Windradspaziergangs bildete ein gemütliches Beisammensein auf dem Waldhof in Gechingen. Ein großes Dankeschön an die Familie Böttinger für die Bewirtung!
Der Waldhof liegt der sehr idyllisch inmitten einer ruhigen Landschaft. Die Familie Böttinger, die die Landwirtschaft mittlerweile seit drei Generationen bewirtschaftet macht sich große Sorgen, wie und ob es mit einer vierten Generation weitergehen soll, da insbesondere das Windrad 2 in nur ca. 450 Meter zum Hof, den Ställen und Weiden der Limousin-Rinder, der freilaufenden Hühner und der Pferde. Wie wird es weitergehen mit der Pferdetherapie, die zwar noch im Aufbau, aber schon sehr erfolgreich ist?
Horst Garbrecht verdeutlichte noch einmal, dass niemand weiß, welche Auswirkungen der Bau der Windräder bezüglich Schall, Schattenschlag und Infraschall auf die Menschen und Tiere haben wird. Wie können die Menschen und Tiere mit den täglichen und nächtlichen „Wuschgeräuschen“ leben? Leider hatten die Stadtwerke Tübingen bei ihrer Infoveranstaltung dazu auch keine sinnvolle Erklärung, da es keinerlei Erfahrungswerte von projektierten Windkraftanlagen gibt. Leider wurde keiner der betroffenen Menschen auf den Bauernhöfen, die massiv betroffen sein werden, weder von den Stadtwerken Tübingen noch von der Gemeinde Ostelsheim befragt.
Aber die Teilnehmenden hatten die hier die Gelegenheit, Fragen an die Familie Böttinger und an den FLO e.V. zu stellen und sich miteinander zu unterhalten, ihre Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieses Projektes zu äußern und miteinander zu diskutieren. Unser Spaziergang und vor allem die Gespräche und Diskussionen mit den Menschen haben gezeigt, dass sich viele Menschen nicht darüber bewusst sind und sogar schockiert waren, wieviel Wald und Lebensraum der Tiere zerstört werden wird. Viele fragen sich „was haben wir davon“?
Hier steht der Nutzen und Schaden für die Menschen in unserer Gemeinde in keiner Relation!
Der Nutzen liegt in erster Linie bei den Stadtwerken Tübingen! Darum mit NEIN stimmen am 13.April!
Wenn sie stehen, ist es zu spät!
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